Vorhaben

Im Mittelpunkt von SANAERO steht die Thematik Umweltschutz, insbesondere die altlastenspezifische Untersuchung ehemaliger Industrie- sowie Militärstandorte im Fördergebiet.  

Derzeit spielt die Altlastenbehandlung in Polen nur eine nebensächliche Rolle; eine systematische Arbeitsmethodik zur Erkundung dieser Flächen sowie Möglichkeiten der Systematisierung und Zentralisierung existieren nicht oder nur teilweise. Daraus leitet sich der Bedarf an einem Erfassungssystem zur Erfassung und Überwachung von Umweltbelastungen im Boden und Grundwasser ab, um darauf aufbauend Einschätzungen zum Zustand der Schutzgüter an Altstandorten vorzunehmen als auch davon ausgehende Risiken bzw. Gefahrentatbestände aufzuzeigen.

Als Referenzstandort im Rahmen von SANAERO dient der ehemalige Militärflugplatz der WGT Krzywa in der Gemeinde Gromadka. Auf dem Flugplatzgelände liegt eine Kerosinkontamination vor (laut Schätzungen etwa 4.000 m3 Kerosin im Untergrund), welche eine unmittelbare Gefahr  für Schutzgüter (Grundwasser, Boden, Mensch) darstellt. Eine geordnete Erkundung konnte bis heute nicht erfolgen.

Im Rahmen dieses Modellprojektes soll die praktische Anwendung einer zuvor zu entwerfenden Methodik der Altlastensanierung unter der Berücksichtigung der polnischen gesetzlichen Vorgaben getestet werden. Die Erkenntnisse des Modellprojekts werden wiederum bei der Ausgestaltung des Erfassungssystems für Altlasten berücksichtigt.

Für das Flugplatzgelände sollen unter grenzüberschreitender Kooperation der Partner die Boden- und Grundwasserbelastungen erkundet und ein Revitalisierungs- bzw. Sanierungskonzept erarbeitet werden. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, die notwendigen Maßnahmen zur Minimierung der von dem Standort ausgehenden Umweltrisiken aufzuzeigen und damit eine reguläre Nutzung des Areals langfristig zu ermöglichen. Mit diesem Bearbeitungsschritt wird die Grundlage für eine sich nach Projektende anschließende Sanierung gelegt.

Ziele:

  • Erarbeitung einer Methodik zur systematischen Erfassung und Erkundung von Altstandorten mit dem Ziel, zukünftig die Überwachung von Boden und Grundwasserbelastungen im Grenzraum Sachsen – Niederschlesien unter Beachtung der entsprechenden Vorgaben wie dem Entwurf der EU-Bodenrahmenrichtlinie und der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu ermöglichen.
  • Erfassung und Systematisierung der Altlastenstandorte  für das Fördergebiet Niederschlesien in einer zentralen Datenbank. Erweiterung der Datenbank, räumliche Darstellung der Standorte, Angaben zum Untersuchungsstand (Altdaten) sowie Ermittlung erster prioritärer Maßnahmen
  • Pilothafte Erprobung der Systematik der Altlastenerkundung unter Berücksichtigung der gesetzlichen polnischen Vorgaben: Erfassung und Erkundung des ehemaligen Militärflugplatzes Krzywa in der Gemeinde Gromadka, technische Untersuchungen, Defizitanalyse, Erarbeitung eines Konzeptes für die zukünftige Nutzung der Flächen, Aufnahme in die neu erarbeitete Datenbank,
  • Grenzübergreifende Zusammenarbeit der Projektpartner zur Implementierung des Datenbanksystems bei polnischen Behörden, fachübergreifende Kooperationen zur Ausarbeitung eines Schulungssystems mit entsprechenden Lehrgängen sowie Printmedien, Know-How – Transfer durch entsprechende Konferenzen, Seminare, sowie Personalaustausch
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Behörden, Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich Altlastensanierung. Austausch von Erfahrungen mit anderen fachlichen und internationalen Netzwerken.
  • Verbreitung von Wissen und grenzüberschreitendem Erfahrungs-  und Wissenstransfer zum Monitoring und Behandlung von Böden und Grundwasserbelastungen. 
Das Projekt wird im Operationelle Programm der grezübergreifenden Zusammenarbeit Sachsen-Polen 2007-2013:

Das Operationelle Programm der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Sachsen – Polen 2007 – 2013 fördert die Kooperation zwischen Einrichtungen im Freistaat Sachsen und der Republik Polen (Woiwodschaft Niederschlesien). Über das Operationelle Programm können grenzübergreifende Projekte aus unterschiedlichsten Bereichen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens mit Mitteln der Europäischen Union (EU) unterstützt werden.

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